Abschied
Pastor Stefan Krause wechselt in den Ruhestand
Es ist ein bisschen wie beim Fußball: Der Abschied von unserem Pastor Stefan Krause wird zum „Geisterspiel“. Nur wenige geladene Gäste werden den Gottesdienst wegen der Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie „live“ in der Kirche miterleben können.
Darum braucht es eine gute Vorberichterstattung, denn wir müssen uns verabschieden und versuchen, in dieser Situation einen angemessenen Weg zu finden. 16 Jahre war Pastor Krause in unserer Gemeinde, davor war er schon Pastor in der Region, in Badenstedt.
Er hat die Stelle in der Martin-Luther-Gemeinde „stückchenweise“ übernommen. Zunächst mit einer Viertelstelle, dann hat er, wie es heißt, „schnell und unbürokratisch“, die ganze Stelle zunächst als Vakanzvertretung bis zu seiner Einführung übernommen und setzte dann Maßnahmen, die auf eine Umsetzung warteten, um: die Einrichtung des Kindergartens, Sanierung des Gemeindehauses, Verkauf des 2. Pfarrhauses.
Als ich dann vor acht Jahren in den Kirchenvorstand gewählt wurde, hatte sich auch das Café Faire Bohne schon etabliert und war zu einem wichtigen Ort der Begegnung geworden. Dass so viel möglich ist in der Gemeinde, liegt natürlich an den Menschen, die das umsetzen. Es liegt aber auch an einer Atmosphäre, die das alles ermöglicht. Und die wurde in der Martin-Luther-Gemeinde von Stefan Krause „aufgespannt“. Ihm ist dies durch feines, zurückhaltendes Beobachten gelungen und ein beherztes „machen lassen“ (was nicht heißt, dass alles machbar war). Und bevor es jetzt zu sehr nach Monarchie aussieht (was ihm sehr wahrscheinlich zuwider wäre), kommt die dritte Kraft ins Spiel: Der Kirchenvorstand ist in der Martin-Luther-Gemeinde das Gremium, das die Entscheidungen trifft und er ist darauf angewiesen, informiert zu werden. Pastor Krause war daran gelegen, dass diese für die Gemeinde wichtigen Entscheidungen auch dort getroffen werden. Das ist eine Kunst, die Pastor Krause beherrschte.
Nicht unerwähnt an dieser Stelle seine interessanten Predigten, die immer wieder zum Nachdenken angeregt haben. Die Kirchenmusik hat in ihm einen großen Befürworter gehabt, Kunstprojekte waren in der Kirche möglich (das zuletzt geplante, eine Breuste-Ausstellung, musste wegen der Corona-Pandemie leider abgesagt werden). Die Begegnungen mit den Partnergemeinden in Dresden und Trutnov, die Seniorenfreizeiten, die sehr kollegiale Zusammenarbeit in der Kirchenregion-West.
Als er 2005 (nach der Vakanzvertretung) mit ganzer Stelle in der Gemeinde begann, wurde er von der damaligen KV-Vorsitzenden, Rut Beyerle-Pfnür, mit diesen Worten im Gemeindebrief begrüßt: „Wir erleben Dich immer offen für Neues, gleichzeitig wird das über Jahre Gewachsene miteinbezogen.
Neue Ideen sind gefragt. (…) Und zu einem lebendigen Gemeindeleben gehören Menschen, die es immer wieder neu zu gewinnen gilt.“
Mit diesen Worten ist Stefan Krause begrüßt worden und damit möchte ich ihn auch verabschieden. Neues wurde begonnen und das Traditionelle nicht vergessen!
Wir danken Stefan Krause für die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen ihm in seinem Ruhestand noch viele interessante Begegnungen, kreative Ideen und für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen.
Bernd Möller
Für den Kirchenvorstand